"Gefahren, die der Kirche drohen": Die Thesen des Theologieprofessors Kasper
In seiner Schrift "Gefahren, die der Kirche drohen. Hindernisse der Neuevangelisierung" befasst sich Prof. Georg May ausführlich mit den Werken des Theologieprofessors Kasper. ... Er zitiert (S.27-44) u.a. folgende Thesen des damaligen Prof. Kasper:
- "Der Glaube bedeutet nicht ein Fürwahrhalten von wunderbaren Tatsachen und von autoritativ vorgelegten Glaubenssätzen".
- "Dogmen können durchaus einseitig, oberflächlich, rechthaberisch, dumm und voreilig sein".
- Christus "hat sich also vermutlich weder als Messias noch als Gottesknecht oder als Gottessohn und wohl auch nicht als Menschensohn bezeichnet".
- Das Dogma, dass Jesus "ganz Mensch und ganz Gott ist", sei "überholbar".
- Ferner schrieb er "dass wir viele Wundergeschichten der Evangelien als legendarisch bezeichnen müssen".
- Selbst wenn er Jesus Heilungserfolge zugesteht: "Sogenannte Naturwunder braucht man dagegen mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht als historisch anzusehen".
- Die Auferweckung Jesu ist ihm "kein objektiv und neutral feststellbares historisches Faktum".
- Beim ältesten Osterbericht (Mk 16,1-8) meint er, "dass es sich hier nicht um historische Züge, sondern um Stilmittel handelt, die Aufmerksamkeit wecken und Spannung erzeugen sollen". Auch andere neutestamentliche Tatsachenbehauptungen in den Oster- und Himmelfahrtsberichten sind für ihn nur "Stilmittel".
- Die Aussagen über die immanente Trinität oder über die Präexistenz Christi sind nach Kasper "nicht unmittelbare Glaubensaussagen, sondern theolog. Reflexionsaussagen".
- Auch Kasper spricht von der "Auferweckung des einzelnen im Tod". Daher ist "auch die Rede von einem Weiterleben oder Fortleben nach dem Tod irreführend". Ferner ist die Rede von Himmel, Hölle und Fegfeuer "eine sehr unangemessene, ja irreführende Redeweise".
- Mit dem "nicht ganz glücklichen Ausdruck" Unfehlbarkeit der Kirche sei gemeint, "dass die Kirche ... nicht mehr definitiv auf den Stand der Synagoge zurückfallen und Christus nicht definitiv verleugnen kann".
- Auch das für ökumenische Gespräche höchst wichtige, in die Worte 'extra ecclesiam nulla salus' gekleidete Dogma von der universalen Heilsmittlerschaft der Kirche nannte er einen "höchst missverständlichen Satz".